Auf nichts Unumstößliches stoßen Leserinnen und Leser in diesem Blog. Alles ist Überlegung, nichts Überlegenheit. Standpunkte sind springende Punkte und Punktlandungen selten.
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Donnerstag, 11. Juli 2013

Tag 2 Fahrradurlaub (nicht von, sondern mit ihm)

--> Tag 1

Mit der Morgendämmerung beginnt es zu regnen. Rasches Zusammenpacken, bevor alle Sachen nass sind und mich Leute sehen. (Wildes Zelten ist verboten. Ich weiß nicht, wie das mit wildem Schlafsacken ist: Zelt dabei, wenngleich nicht aufgebaut.) Regenkleidung an, jetzt sehe ich wahrscheinlich wie ein Kanalarbeiter aus, Regenplane über das Gepäck, aus dem Regengebiet fahren.

Der Tag bleibt einer mit abwechselnd Sonne und Regen, phasenweise beides gleichzeitig. Der Regen überwiegt (gefühlt).

In Coschen hat ein Bäcker geöffnet. Ich kaufe mir Kaffee und fühle mich, als eine andere Kundin mich fragt, wohin ich führe, etwas wie im Märchen. „Wohin des Wegs, einsamer Wanderer?“ Aber ich antworte ihr brav, woraufhin sie mich fragt, ob ich allein unterwegs sei. Ich schaue mich um. Außer der Verkäuferin, der anderen Kundin selbst und mir ist weit und breit niemand zu sehen. Werde ich wohl allein unterwegs sein! Warum fragt sie? Egal. Geduldig antworte ich: „Ja.“ Wahrscheinlich war ihre Frage eine rein rhetorische und lediglich Ausdruck der Verwunderung. Tatsächlich sind die Menschen, die mir per Fahrrad begegnen, überwiegend paarweise unterwegs, manche gar in Großgruppen erstaunlichen Umfanges.

Ein geöffneter Zeltplatz in Bresinchen. Ich bleibe, obwohl erst Mittag ist. Es regnet. Mein Zelt stelle ich so, dass ich in der Tür sitzend das Pferd auf dem Nachbargrundstück grüßen kann. Alle anderen Zelte stehen ca. 150 Meter weit weg am See. Daher habe ich es schön ruhig. Der stärker werdende Regen hat etwas Beruhigendes, indes beunruhigt mich, dass ich nicht weiß, wie lange noch. Werde ich morgen weiter fahren?

Vielleicht gelingt es mir morgen, irgendwo Ansichtskarten aufzustöbern und käuflich zu erwerben? Ich will Urlaubsgrüße per Post verschicken wie früher, als es noch keine Handys mit SMS und (theoretisch) mobilem Internetzugang (habe ich nicht) gab.

--> Tag 3

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