--> Tag 1
Mit der Morgendämmerung beginnt es zu regnen. Rasches Zusammenpacken, bevor alle Sachen nass sind und mich Leute sehen. (Wildes Zelten ist verboten. Ich weiß nicht, wie das mit wildem Schlafsacken ist: Zelt dabei, wenngleich nicht aufgebaut.) Regenkleidung an, jetzt sehe ich wahrscheinlich wie ein Kanalarbeiter aus, Regenplane über das Gepäck, aus dem Regengebiet fahren.
Mit der Morgendämmerung beginnt es zu regnen. Rasches Zusammenpacken, bevor alle Sachen nass sind und mich Leute sehen. (Wildes Zelten ist verboten. Ich weiß nicht, wie das mit wildem Schlafsacken ist: Zelt dabei, wenngleich nicht aufgebaut.) Regenkleidung an, jetzt sehe ich wahrscheinlich wie ein Kanalarbeiter aus, Regenplane über das Gepäck, aus dem Regengebiet fahren.
Der Tag bleibt einer mit abwechselnd
Sonne und Regen, phasenweise beides gleichzeitig. Der Regen überwiegt
(gefühlt).
In Coschen hat ein Bäcker geöffnet.
Ich kaufe mir Kaffee und fühle mich, als eine andere Kundin mich
fragt, wohin ich führe, etwas wie im Märchen. „Wohin des Wegs,
einsamer Wanderer?“ Aber ich antworte ihr brav, woraufhin sie mich
fragt, ob ich allein unterwegs sei. Ich schaue mich um. Außer der
Verkäuferin, der anderen Kundin selbst und mir ist weit und breit
niemand zu sehen. Werde ich wohl allein unterwegs sein! Warum fragt
sie? Egal. Geduldig antworte ich: „Ja.“ Wahrscheinlich war ihre
Frage eine rein rhetorische und lediglich Ausdruck der Verwunderung.
Tatsächlich sind die Menschen, die mir per Fahrrad begegnen,
überwiegend paarweise unterwegs, manche gar in Großgruppen
erstaunlichen Umfanges.
Ein geöffneter Zeltplatz in
Bresinchen. Ich bleibe, obwohl erst Mittag ist. Es regnet. Mein Zelt
stelle ich so, dass ich in der Tür sitzend das Pferd auf dem
Nachbargrundstück grüßen kann. Alle anderen Zelte stehen ca. 150
Meter weit weg am See. Daher habe ich es schön ruhig. Der stärker
werdende Regen hat etwas Beruhigendes, indes beunruhigt mich, dass
ich nicht weiß, wie lange noch. Werde ich morgen weiter fahren?
Vielleicht gelingt es mir morgen,
irgendwo Ansichtskarten aufzustöbern und käuflich zu erwerben? Ich
will Urlaubsgrüße per Post verschicken wie früher, als es noch
keine Handys mit SMS und (theoretisch) mobilem Internetzugang (habe
ich nicht) gab.
--> Tag 3
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